Macht WLW Sinn?

Macht WLW Sinn?

Macht WLW Sinn?

In den letzten Jahren habe ich von diversen meiner Mandanten die Frage gestellt bekommen: „Macht die Plattform Wer liefert Was“ Sinn? Da es quasi keine belastbaren Daten oder nachvollziehbare Berichte gibt, haben wir trotz größter Skepsis entschlossen, uns dort für insgesamt 650 Euro/Monat mit einem hochwertigen Paket anzumelden.

An sich ist gegen diesen Preis nichts einzuwenden. Denn wenn die Qualität der Dienstleistungen stimmt und – noch wichtiger – ein Unternehmen durch eine gute Platzierung neue Aufträge und Kunden erhält, sind 650€ vielleicht schon nach kurzer Zeit wieder hereingeholt worden.

Und das dachte ich mir auch. Nach Monaten des erfolglosen und auch frustrierenden Erlebnisses mit SEA und Google Ads (und daran war noch nicht einmal Google schuld!) habe ich mich dazu durchgerungen, WLW einmal zu testen.

WLW – Warum nicht mal testen?

Was kann schon schiefgehen, habe ich mir gedacht. Warum nicht mal probieren, schließlich macht Versuch klug oder so ähnlich. Gesagt, getan. Nach mehreren Telefonaten mit Person XY einigte man sich auf ein Paket. Mit dessen Hilfe sollten meine Dienstleistungen als Unternehmensberater und Coach auf der WLW-Plattform sichtbar sein. Zudem sollten potentielle Kunden mich dort schnell finden und kontaktieren können.

Aber wie das nun einmal so ist mit Utopien: In der Theorie wunderschön – in der Praxis leider nicht immer. Diese Erfahrung musste ich denn auch mit Wer liefert was? machen. Die Antwort auf ihre „Werbe-Frage“ – zumindest aus meiner Sicht: WLW liefert absolut nichts. Moment, ich muss das spezifizieren: Nichts, außer jede Menge Ärger, Frust, verschwendete Zeit und Energie sowie eine nicht näher genannte Zahl grauer Haare.

Warum? Weil diese Plattform nicht hält, was sie verspricht. Weil der Kunden-„Service“ keine Ahnung hat, was genau er eigentlich zu tun hat. Weil sich auch nach gefühlten Stunden am Telefon nichts geändert beziehungsweise verbessert hat. Weil das Ergebnis ist: Man (ich) ist frustriert, hat Unmengen von Geld aus dem Fenster geschmissen (650€/Monat) sind spätestens dann viel Geld, wenn damit nichts erreicht wurde) und ist extrem angesäuert. Warum das im Einzelnen bei mir der Fall war? Alle Infos dazu im folgenden Erfahrungsbericht.

Hier der Erfahrungsbericht WLW:

Nach den ersten Gesprächen mit der für den Raum Hamburg zuständigen Vertriebsmitarbeiterin Frau G. wurde suggeriert, dass die Plattform richtig super sei. Beispielsweise dann, wenn die jeweilige Firma in Zeiten der Pandemie Gummihandschuhe, PPF2-Masken und Seife verkauft, schließlich bringe sie die potentiellen Nachfrager mit den potentiellen Käufern auf der Plattform direkt zusammen. Aber auch bei Dienstleitungen wie Beratung und Coaching sei die Plattform ausgezeichnet. Sie zeigte in der Präsentation einige Übersichten und präsentierte auf der Internetseite einige Firmen, die angeblich nach Begriffen wie „Coaching“ suchten.

Darum geht es dem potentiellen Kunden von WLW, nämlich unmittelbar auf potentielle Nachfrager zu stoßen. Also Firmen, die auf dieser Plattform einen bestimmten Suchbegriff eingeben und hoffen, die geeigneten Lieferanten angezeigt zu bekommen. D.h.: Wenn man Kunde bei WLW ist, werden angeblich alle Firmen angezeigt, die zum Beispiel auf der WLW-Plattform nach „Coaching“, „Beratung“, „Unternehmensberatung“ usw. gesucht haben. Die angezeigte Anzahl der Firmen, die angeblich nach Coaching/Beratung usw. gesucht haben, war überwältigend. Jedoch: Waren das wirklich echte, potentielle Kunden?

Um das herauszubekommen, haben wir o.g. Vertrag mit WLW geschlossen und unser Profil vollständig ausgefüllt.

Die ersten Firmen, die mutmaßlich nach dem Begriff „Coaching“, „Beratung“ usw. gesucht und uns ausgespielt wurden, haben wir direkt per Mail angeschrieben. Über die WLW-Plattform geht das auch sehr einfach. Nach 7 Tagen haben wir dieses Vorgehen eingestellt, da die Reaktion der angesprochenen Firmen Null war.

Also haben wir weitere 7 Tage konsequent alle Firmen angerufen, die angeblich nach unseren Dienstleistungen bei WLW gesucht haben. Interessanterweise war die Reaktion die gleiche. Keine einzige Firma hat bestätigt, über einen der Firmenrechner nach diesen angezeigten Begriffen gesucht zu haben. Gleichwohl stellt sich die Frage wurden dann diese angeblichen Sucheingaben uns ausgespielt?

Diese Ergebnisse haben wir mit Frau G. besprochen und sie behauptete, dass sei ihr noch nicht untergekommen und dass das nicht sein könne. Wenn die Firmen allerdings zu groß seien, könne es passieren, dass in einer Abteilung eine Anfrage gestellt wurde und der/die für die Antwort zuständige Mitarbeiter*in nichts von dieser Anfrage aus der anderen Abteilung wisse. Denn die Firmenrechner würden über eine IP-Adresse mit dem WLW-IT-System kommunizieren.

Darum haben wir uns Firmen gesucht, die sehr wenige Mitarbeiter haben (kleiner als 5). In diesen Firmen gibt es regelmäßig einen Ansprechpartner, der für die WLW-Anfrage zuständig ist. Raten Sie, geneigter Leser, wie die Reaktion in den kleinen Unternehmen war. Keiner der zuständigen Mitarbeiter wusste von einer aktiven Anfrage der uns ausgespielten Suchanfragen. Teilweise waren die Mitarbeiter verärgert über unseren Anruf und wollten diese Fake-Anfrage bei WLW als Screenshot haben. Ist ja auch nicht so reputationserhöhend, wenn über Ihr toll laufendes Unternehmen die Anfrage ausgespielt wird, dass nach „Unternehmensberatung für kleine Unternehmen“ gesucht worden sein soll und Sie haben definitiv diese Anfrage nicht gestellt…

Fakt bleibt, diese Anfragen, die uns jedoch das WLW-System als potentieller Interessent unserer Dienstleistungen angezeigt hatte, stammte nicht von den angezeigten Unternehmen. Jedoch stellt sich die Frage: Wieso landen diese Anfragen auf einer uns ausgespielten Liste?

Fairerweise muss man einräumen, dass tatsächlich suchende Firmen, die unser direktes WLW-Profil aufgerufen haben (in 10 Monaten insgesamt ca. 15-20 Unternehmen), auch dort waren. Die Nachfrage bei den betreffenden Unternehmen hat ergeben, dass tatsächlich ein Mitarbeiter das Profil besucht hat. Allerdings ist das im Verhältnis zu den tausenden angeblich nachfragenden Unternehmen, ein verschwindend geringer Rest.

Weiterhin haben wir ausprobiert, wie es wohl mit einer echten Anfrage funktioniert, die wir stellen. Für einen Mandanten haben wir die Suche nach einer Firma aufgenommen, die Recruiting-Filme herstellt, und zwar bundesweit. Die Reaktionen haben uns doch überrascht. Es haben sich ca. 20 Firmen per Mail gemeldet. Diese haben ihre Leistungen auch aktiv per Mail angeboten. Letztlich ist unser Mandant mit ca. 14-15 Unternehmen eine lose Kooperation eingegangen. Meines Wissens ist daraus noch kein konkreter Umsatz entstanden, jedoch bleibt festzuhalten, dass WLW in diese Richtung – man sucht aktiv und „droht“ mit Auftrag – schon funktionieren kann.

Fazit:

Wenn Sie bislang glauben oder hoffen, dass echte Nachfrage nach ihren Dienstleistungen auf dieser Plattform zu finden ist und Sie so einen einfachen Zugang zu diesen potentiellen Kunden haben, sollten Sie sich das nochmal genau überlegen. Wenn Sie aktiv Aufträge zu vergeben haben, scheint es zu funktionieren. Wenngleich das auch per Google funktioniert und dort nichts kostet.

Unseren Kunden werden wir abraten, die Plattform „Wer liefert Was“ zu nutzen, es sei denn, dass sie Gummihandschuhe in der Pandemie produzieren.

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WLW – und warum es immer noch keinen Sinn macht, dort Kunde zu werden

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