Wenn die Fliege an der Wand stört

Wenn die fliege an der wand stört

Wenn die Fliege an der Wand stört !!!

Jeder kennt das Sprichwort „Da stört selbst die Fliege an der Wand“ und jeder kann mit diesem Sprichwort auch ein Gefühl assoziieren. Stört der fliegende Brummer, ist es strenggenommen nicht das Insekt, das uns nervt, sondern etwas ganz anderes. Nur sehen wir auf einer eigentlich weißen Wand, mit der alles in Ordnung ist, eben nichts anderes mehr, als diesen einen schwarzen Fleck – in diesem Fall die Fliege. Letztlich sind wir damit zwar fokussiert, allerdings nicht auf die positiven Dinge, die überwiegen, sondern auf den schwarzen Fleck, das Negative, das uns die Sicht vernebelt. Wieso wir des Öfteren in diese Falle tappen und wie wir aus dieser langfristig herauskommen? Finden Sie es heraus!

Die weiße Wand

Nehmen wir folgende Ausgangssituation: Sie führen ein Unternehmen, und dabei spielt es keine Rolle, ob Sie zudem die Leitung über ein Team von Mitarbeiter*innen haben oder aber als Solo-Selbstständige*e tätig sind. In Ihrem Unternehmensalltag läuft alles rund. Die Zahlen stimmen, die Aufträge sind solide und kommen in regelmäßigen Abständen, und Sie haben sich eine berufliche Basis aufbauen können, die auf stabilen Füßen steht. Die Wand Ihres Unternehmens und damit Ihres beruflichen Lebens ist damit weiß.

… und der schwarze Fleck

Wäre da nicht dieser eine, kleine und fast nicht sichtbare schwarze Fleck, der es sich mitten auf dieser wunderschönen weißen Wand bequem gemacht hätte. Dieser Fleck mag zwar mikroskopisch klein sein, hat nun aber die unangenehme Eigenschaft, alles andere zu überdecken und sehr schnell Ihre sämtlichen Gedanken zu dominieren. Gründe für diesen schwarzen Fleck können unter anderem sein:

·        Sie haben einige Baustellen in Ihrem Leben nicht rechtzeitig beseitigt, diese melden sich jetzt

·        Sie haben von 10 Feedbacks ein einziges negatives erhalten und zweifeln nun an sich selbst

·        Sie haben Ärger mit Ihren Mitarbeiter*innen/ Kolleg*innen und fokussieren sich darauf

Diese Liste ließe sich noch beliebig fortführen. Fakt ist, dass bereits einer dieser Punkte ausreicht, um eine gefährlichen Gedankenspirale in Gang zu setzen. Was interessiert es Sie dann noch, dass beispielsweise 90 Prozent Ihrer Kund*innen Sie für absolute Spitzenklasse halten? Oder was interessiert es Sie dann noch, dass Ihre Umsätze die besten sind, die Sie seit der Gründung Ihres Unternehmens jemals haben verbuchen können? Die Antwort: Es interessiert Sie überhaupt nicht.

Und das ist der Grund dafür

Denn negative Dinge, ob nun eigen- oder fremdverschuldet, haben nun einmal die Angewohnheit, sich in den Vordergrund zu drängen. Denn sie spielen mit unseren Urängsten – sei es die Angst vor dem finanziellen Ruin, die Angst davor, nicht anerkannt und gewertschätzt zu werden oder die Angst davor, sich selber übernommen zu haben und vor dem Scheitern und damit einer persönlichen Niederlage konfrontiert zu sein. Diese Emotionen – denn nichts anderes steckt dahinter – und die damit verbundenen Trigger haben mit der Situation, in der Sie sich aktuell befinden, nur am Rande zu tun und gehen in der Regel auf ein Ereignis zurück, an dass Sie sich womöglich gar nicht mehr erinnern können. Hat man diesen Trigger nicht im Griff, ist der schwarze Fleck schnell alles, was man noch wahrnehmen kann.

Wie komme ich aus dieser Schleife wieder heraus?

Dieses Hamsterrad kann sehr schnell zu einem Teufelskreis werden, aus dem Sie nur schwer wieder ausbrechen können. Was also tun, wenn Sie erkannt haben, dass Sie auf dem besten Wege sind, in einen solchen zu geraten oder bereits in einem solchen gefangen sind? An sich ist die Lösung erschreckend einfach – zumindest in der Theorie. Und sie beginnt mit dem Gegenteil der Emotion – der Ratio. Nehmen wir die oben genannten Punkte, schlüsseln sie auf und schauen, wie wir damit umgehen können:

1.      Sie haben einige Baustellen in Ihrem Leben nicht rechtzeitig beseitigt, diese melden sich jetzt

Anstatt nun auszurasten und emotional zu werden, versuchen Sie einmal Folgendes. Sie nehmen sich ein Blatt Papier und schreiben der Reihe nach auf, welche Baustellen Sie belasten. Danach machen Sie Stichpunkte, wie Sie diese systematisch und ebenfalls der Reihe nach abarbeiten und damit lösen können. Ebenfalls wichtig: Kommunizieren Sie mit den Menschen, die „hinter“ diesen Baustellen stehen und finden Sie mit diesen zusammen eine Lösung.

Und schon bald merken Sie: Diese Baustelle war eigentlich gar nicht so schlimm.

2.      Sie haben von 10 Feedbacks ein einziges negatives erhalten und zweifeln nun an sich selbst

Feedbacks sind wichtig – und zwar sowohl die positiven als auch die negativen. Und seien wir einmal ehrlich – wer von uns bekommt immer nur Lorbeeren für seine/ihre Arbeit? Richtig – niemand. Hat nun also ein*e Kund*in Ärger auf Sie und lässt diesem anhand einer schlechten Rezension freien Lauf – egal, ob berechtigt oder nicht – lesen Sie sich dieses Feedback in Ruhe durch. Ist hier vielleicht doch etwas, dass Sie besser hätten machen können? Oder ist der/die Kund*in einfach nur „auf Krawall gebürstet“? Unabhängig von der Antwort, die Sie selber geben: Dieses Feedback ist Ihre Chance, etwas zu lernen. Entweder, wie Sie Ihren Job in Zukunft noch besser machen können, oder aber, dass manche Menschen eben sind, wie sie sind – und dagegen werden Sie niemals etwas ausrichten können.

Und: Vergessen Sie bloß nicht, sich in solchen Situationen das tolle Feedback durchzulesen, dass Sie von anderen Stellen erhalten haben.

3.      Sie haben Ärger mit Ihren Mitarbeiter*innen/ Kolleg*innen und fokussieren sich darauf

Jede*r von uns hat schon einmal Stress mit den Mitarbeiter*innen oder Kolleg*innen. Das gehört zum Unternehmensalltag ebenso hinzu, wie gute Verkaufszahlen. Nicht schön, aber wo Emotionen im Spiel sind, kommt es eben auch zu Konflikten. Werden diese nicht schnell gelöst – sofern dies möglich ist – kann es passieren, dass diese Konflikte eskalieren oder vor sich hin schwelen. Die Folge: Sie fokussieren sich nur noch auf diese negative Energie, und diese überschattet Ihren gesamten Tages- und Arbeitsablauf.

Die Lösung: Reden. Und zwar so schnell wie möglich. Denn Reden hilft – und sei es auch nur dabei, die Ursache des Konfliktes ans Tageslicht zu bringen. Idealerweise hat der/die Mitarbeiter*in oder Kolleg*in das gleiche Interesse und Sie können diesen Ärger gemeinsam aus dem Weg räumen. Ist dies nicht der Fall, weil er/sie nicht erreichbar ist, haben Sie für sich zumindest klare Verhältnisse geschaffen. Und diese sollten Ihrem Seelenfrieden zumindest in der Theorie gut tun.

Wichtig ist – und das gilt für jedes der oben genannten Probleme und deren Lösungen: Finden Sie Ihren eigentlichen Fokus. Soll heißen: Justieren Sie diesen und lenken Sie ihn von diesen Problemen auf die positiven Dinge, die nach wie vor einen Großteil Ihres Lebens ausmachen. Denn diese überwiegen jeden noch so kleinen schwarzen Fleck – und das sollten Sie niemals vergessen. Vor allem dann nicht, wenn der schwarze Fleck wieder einmal um Aufmerksamkeit bittet.

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